Heute bin ich ganzheitliche Sehtrainerin aus ganzem Herzen. Doch wie kam es dazu?
Viele Jahre war ich in der IT angestellt. Kümmerte mich um Rechner, Server und die Menschen, die die Geräte benutzten. Dabei sass ich selbst viel vor dem PC.
Anfang 2016 wurde mein Sehvermögen immer schlechter, sodass ich mir neue stärkere Kontaktlinsen machen lies. Nach kurzer Zeit benötigte ich eine Lesebrille.
Das kann es doch nicht sein? Selbst nachdem ich die Kontaktlinsen herausnahm, sah ich in keiner Distanz mehr scharf. Und dies innerhalb so kurzer Zeit!
Nach wenigen Wochen begann ich wieder meine alte Brille zu benutzen und mein Sehen normalisierte sich wieder. Die Lesebrille benötigte ich nicht mehr.
Die Inhalte dieses Blogartikels
Augentraining lernt man nicht aus einem Buch
Schon lange wusste ich, dass es Augentraining gab. Ende der 1980er hatte ich mir ein Buch gekauft und durchgearbeitet: „Das Augenübungsbuch“ von Lisette Scholl.
Allerdings hatte ich damals ohne eine entsprechende praktische fachliche Anleitung wenig Erfolg. Mir war damals nicht klar, dass es so etwas wie Sehtrainer gab.
Immerhin schaffte ich es alleine mit dem theoretischen Wissen über den Sehsinn bis 2016 meine Sehstärke fast stabil zu halten. Meine aktuelle Brille war immerhin 13 Jahre alt. Zuhause trug ich oft keine Sehhilfe.
Ab dem Jahr 2000 nahm ich immer wenn sich die Möglichkeit ergeben hatte, über das Weiterbildungsangebot meines Arbeitgebers an verschiedenen Augenseminaren teil.
Ich lernte also die ersten Sehtrainer kennen. Leider wurde von diesen negiert, dass bei mir etwas zu machen sei. Es blieb zwar immer wieder eine kleine geänderte Sehgewohnheit bestehen, das Augentraining selbst hatte ich allerdings nicht weiterverfolgt.
Nun im Sommer 2016 ergab es sich, dass mir wieder ein Buch buchstäblich in die Hand gedrückt wurde. „Lies das doch mal, da kannst Du doch was machen!“
„Die Eselsweisheiten“ von M. Norbekov.
Es war meine Urlaubslektüre in Südfrankreich für diesen Sommer. Leider bin ich auch hier mittels eines Buches nicht weitergekommen. Der innere Schweinehund war doch zu mächtig und die Gewohnheit zu eingefahren.
Es gibt viele Vorbilder, die ihre Brille wieder los geworden sind
Im Herbst kam mir dann die Idee doch einfach mal im Internet zu recherchieren. Warum war ich da nicht früher drauf gekommen?
Mir fehlten einfach Erfolgsgeschichten. Geht das denn wirklich? Gibt es Menschen, die es geschafft hatten ihre Brille los zu werden, wie die viele Literatur verspricht?
Als erstes bin ich auf Leo Angart gestoßen. Er bietet in Deutschland ein Online-Training an. Dieses buchte ich voll motiviert im Dezember des gleichen Jahres. Ich lernte, wie ich selbst die Dioptrien messen konnte und es gab Videos mit Übungen. Fragen konnte ich per Mail stellen. In ein Formular konnte ich die Verbesserungen eintragen. Leider nur in großen Schritten, sodass ich erst mal frustriert war, dass mir die Plattform keine Verbesserungen bestätigte. Es waren minimale Verbesserungen, aber Verbesserungen! Also begann ich selbst Aufzeichnungen zu führen. Maß dreimal am Tag, morgens, mittags und abends. Trug dies in ein Tabellenverarbeitungsprogramm ein und ließ Graphen berechnen.
Immer wenn ich dachte es tut sich nichts, hat ein Blick auf die Auswertung mich eines besseren belehrt. So konnte ich mich gut motivieren dran zu bleiben.
Bei der klassischen Sehprüfung wird meist nur das scharfe Sehen als ein Aspekt des Sehsinns überprüft
Eine der Übungen war die Brockschnur. Dabei stellte ich fest, dass ich kein beidäugiges Sehen hatte. Wie konnte es sein, dass noch nie ein Augenarzt oder ein Augenoptiker mich darauf getestet hatte? Ich lief also, ohne es zu wissen, ohne dreidimensionales Sehen durch die Welt. Nach und nach konnte ich die Schnur, die auf einer Seite für mich nicht zu sehen war, zumindest stellenweise sehen. Es begann spannend zu werden.
Mir war klar, ich musste mir eine Brille mit reduzierter Stärke machen lassen. Nur wie?
Unklar wie viel schwächer sie sein müsste, ging ich in den nächsten Discount-Brillenladen und lies mir eine Brille ohne Sehtest, nur nach meinen Vorgaben anfertigen.
Ich war unsicher, ob ich sie bekommen würde. Nachdem ich der Verkäuferin erklärt hatte, ich bräuchte die Brille fürs Augentraining und dass ich ihr versichern könnte, ich würde mich nachher nicht beschweren, wenn die Stärke nicht passt, nahm sie die Brillenbestellung an. Ich ging aus dem Laden und es fühlte sich wie ein Sieg an. Ich hatte es in der Hand. Musste nicht mehr annehmen was man mir vorsetzte!