Wahre Ortszeit? Was ist denn das? Von WOZ hast Du auch noch nie etwas gehört? Und was hat eine Zeit denn mit den Augen und Deiner Vitamin D Versorgung zu tun?
Die Inhalte dieses Blogartikels
Ist Sonnenlicht gefährlich?
Mit dieser Frage fing meine Recherche an. Die Dosis macht das Gift. Selbst zu viel Wasser trinken kann tödlich wirken. Musst Du deshalb Angst vor natürlichem Sonnenlicht haben? In meinem Augen nicht. Gerade jetzt wo die letzten Sonnenstrahlen uns noch vor den dunklen Monaten beglücken. Das ideale Licht ist für uns und unsere Augen das Sonnenlicht. Spüre in Dich hinein. Tut Dir das Sonnenlicht gut?
Sonnenlicht hat die optimale Zusammensetzung
Das natürliche Sonnenlicht hat die optimale Zusammensetzung aller Farbbereiche. Sowohl der Rotanteil wie auch der Blauanteil sind enthalten und alle Farben haben ungefähr die gleiche Intensität im Spektrum. Anders als beispielsweise die kaltweisse LED, die einen erhöhten Blauanteil und einen zu geringen Rotanteil enthält. Auch den UV-Licht-Anteil im natürlichen Sonnenlicht brauchen wir und unsere Augen. Hast du schon mal versucht Pflanzen auf dem Fensterbrett in Deiner Küche zu ziehen? Sie wachsen nur mit UV-Licht gut. So brauchen wir Menschen mindestens 2 Stunden am Tag natürliches Sonnenlicht.
Sonnenlicht hält den Augapfel rund
In Asien konnte dadurch, dass Kinder in der Pause wieder raus auf den Schulhof mussten, die Kurzsichtigkeit bei Kindern deutlich reduziert werden. Das Tageslicht hält nämlich den Augapfel rund! Also gehe raus und genieße die Sonne ohne Sonnenbrille oder sonstige Filter in Brillengläsern. Setze am besten die Brille ab. Die verschiedenen künstlichen Lichtquellen haben alle einen entscheidenden Nachteil. Sie bilden nicht das ganze vom Menschen sichtbare Farbspektrum ab. Ich würde daher eher die These aufstellen künstliches Licht ist gefährlich!
Vitamin D wird am besten 2h vor bis 2h nach dem höchsten Sonnenstand produziert
Warum? Dann produziert Dein Körper durch das UV-Licht auch Vitamin D. Im Winter umso wichtiger. Und jetzt kommt die wahre Ortszeit ins Spiel. Ist der höchste Sonnenstand an Deinem Wohnort um 12 Uhr mittags? Da hole ich jetzt ein bischen aus. Bis weit ins 19. Jahrhundert bestimmt die Sonne den Tagesrhythmus der meisten Menschen. 12 Uhr Mittag ist, wenn die Sonne am höchsten Punkt am Himmel steht.
Die Sonne wandert von Ost nach West. So hat jeder Ort seine eigene Zeit. In Köln etwa läuteten die Mittagsglocken der Kirchen rund 26 Minuten später als in Berlin. Dann kam die Eisenbahn und damit die Fahrpläne. Einheitliche Zeitangaben werden zum Problem. Die Eisenbahner mussten gut rechnen können. Es gab bis zu sieben Zeitzonen, die nach dem örtlichem Sonnenstand berechnet wurden.
Das Zeitwirrwarr beginnt
Am 20. April 1871 startet in Köln der 9-Uhr Zug nach München. Aber die Bahnhofsuhr zeigt erst 8.40 Uhr. Trotzdem ist die Abfahrt pünktlich. Die Eisenbahn fuhr nach Berliner Zeit! Das gab ein fürchterliches Durcheinander, weil die Eisenbahnfahrpläne bis zu 20 Minuten von der Ortszeit abwichen. Zur Orientierung der Reisenden hingen in Bahnhöfen meist mehrere Uhren mit verschiedenen Ortszeiten. Schaffner hatten noch eine eigene Uhr, die eine nach Berliner Zeit ausgerichtete Bahn-Zeit anzeigt. Am 20. April 1871 gab es die 1. deutsche Fahrplankonferenz mit Vertretern der 80 deutschen staatlichen und privaten Eisenbahngesellschaften. Sie blieb erstmal ohne Beschlüsse. Es wird aber klar, eine Zusammenarbeit ist nötig. Ein Jahr später fand dann in Köln die europäische Fahrplankonferenz statt. 20 Jahre später, 1891, stimmen die deutschen Bahnunternehmen ihre Fahrpläne einheitlich auf die sogenannte Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ab. Das Wirrwarr war beendet!
Einführung der Zeitzonen
Europa tickt im Gleichtakt. Doch erst mal nur bei der Bahn. Am 12. März 1893 legt das Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung fest, dass diese Uhrzeit auch außerhalb des Bahnverkehrs Gültigkeit hat.
Zufolge des Reichsgesetzes vom 12. März ist vom ersten April an die gesetzliche Zeit in Deutschland die mittlere Sonnenzeit des fünfzehnten Längengrads östlich von Greenwich.
Am 13. Oktober 1884 wird dann dieser Null-Meridian von Greenwich weltweit anerkannt. Der 15. Grad östlicher Länge verläuft mitten durch das Reichsgebiet. Das erstreckt sich über 17 Längengrade. In vier Minuten wandert die Sonne von einem Längengrad zum nächsten. Zwischen der damaligen Ost- und Westgrenze liegen also rund 68 Minuten. Übrigens wurde am 1. Januar 1972 die Koordinierte Weltzeit UTC eingeführt. Gar nicht so einfach mit der Zeit, oder?
Berechne Deine WOZ
Zurück zur WOZ, der wahren Ortszeit. Die wahre Ortszeit an Deinem Wohn- oder Arbeitsort kannst Du hier herausfinden. https://www.timeanddate.de/sonne/deutschland/berlin In der Spalte wahrer Mittag findest Du die Abweichung zur WOZ für Deinen Wohnort. Damit kannst Du bestimmen, wann Du jetzt in der dunklen Jahreszeit am besten raus gehst um Sonnenlicht zu tanken. Idealerweise 2 h vor bis 2 h nach dem Sonnenhöchstand um 12 Uhr WOZ.
Sehtipp für Dich
Finde Deine wahre Ortszeit heraus. Gehe dann in den 4 Stunden um den Sonnenhöchstand nach draußen. Mindestens 30 min sollten es für Erwachsene schon sein. Kinder sollten mindestens 2 h pro Tag am natürlichen Licht verbringen. Genieße ohne Sonnenbrille und Brillen mit Filtern die Sonnenstrahlen und das ganze Spektrum des natürlichen Lichts. Durch Deine Augen nimmt Dein Körper das Licht auf und kann Vitamin D produzieren. Deine Augen lieben Licht!
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