Warum Du Dir die Sonnenbrille abgewöhnen solltest

Vater, Mutter und Sohn lächeln mit Sonnenbrillen in die Kamera

Kaum jemand denkt darüber nach. Doch solltest Du Dir für Deine Augengesundheit das Tragen einer Sonnenbrille in unseren Breiten wieder abgewöhnen. Warum und welche Auswirkungen das Tragen von Sonnenbrillen für Deine Augen und Deinen Körper haben kann, erfährst Du in diesem Blogartikel.

Sonnenbrille beim ersten Sonnenstrahl zu Jahresanfang?

Wenn ich jetzt im Februar einen Spaziergang mache, sehe ich so viele Menschen und auch Kinder mit Sonnenbrillen! Kaum kommen die ersten warmen Sonnenstrahlen der noch nicht starken Wintersonne zum Vorschein, werden die Sonnenbrillen gezückt. Wenn Du Dich sofort beim ersten Sonnenstrahl geblendet fühlst, heißt das: Deine Irismuskeln arbeiten nicht optimal. Im Moment ist übrigens die beste Jahreszeit, um Dich von der Sonnenbrille zu verabschieden und zu entwöhnen. Nicht nur Deine Augen werden Dir das Sonnenbrille abgewöhnen danken!

Die Geschichte der Sonnenbrille

Es gab schon so einige Irrtümer in der Geschichte. 1930 in Deutschland, eine Werbung:

Einen guten Schutz gegen Sonnenbrand bietet Nivea Creme.

Damals hatte Nivea nur eine Creme im Angebot. Die fettreiche Creme, die Du in der blauen Dose kennst. Diese wurde vor dem Sonnenbaden benutzt. Gerade kurz gegoogelt, Deutschland 2023: Dermatologen raten davon ab, einen Sonnenbrand mit fettreicher Creme zu behandeln, da diese die Hitze in der Haut zusätzlich stauen kann. Du würdest heute nicht auf die Idee kommen Dich mit einer fettreichen Creme vor einem Sonnenbrand zu schützen, oder?

Ähnlich ist es mit Sonnenbrillen in unseren Breiten. Die Sonnenbrille wurde in den USA für die Fliegerpiloten im 1. Weltkrieg erfunden. Sie waren in großer Höhe einer starken Sonneneinstrahlung ins Auge ausgesetzt. Die Luft ist viel dünner. Wer benutzte 1918 noch Sonnenbrillen? Kranke Menschen. D.h. wer eine Sonnenbrille trug wirkte krank. Niemand hätte sie aufgesetzt, weil sie schick war. Es waren globige Einheits-Gestelle.

Das änderte sich erst mit James Dean und Audrey Hepburn. Sie waren unter den Ersten, die Sonnenbrillen als schick und cool präsentierten. Neue Gestelle wurden entwickelt. Dadurch entstand eine regelrechte Sonnenbrillen-Industrie. Mit einer Sonnenbrille kannst Du Dich von der Welt abgrenzen. Dich dahinter verbergen.

Sonnenbrillen sind ein Modeaccessoire – Trends und Moden

Doch sind Sonnenbrillen in unseren Breiten gesund? Die Sonnenbrille wird ab den 1960er Jahren Marken- und Massenartikel. Stylische Modelle werden entwickelt und sie gehen mit der Mode. In jedem Jahrzehnt gibt es neue Trends und Modelle. Benutze die Sonnenbrille als das was sie ist – ein Modeaccesoire und gewöhne Dir die Sonnenbrille wieder ab.

Es gibt jetzt sogar ein ganzes Buch zur Geschichte und Trends der Sonnenbrille. Wenn Dich dieser Teil noch mehr interessiert, schau doch in diesen Artikel: https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-geschichte-der-sonnenbrille-4768552.html

Ist der UV-Anteil im Sonnenlicht gefährlich?

Ja es stimmt, zuviel UV-Strahlung ist schädlich, aber auch zuviel Sauerstoff ist schädlich. Deshalb würdest Du trotzdem nicht versuchen keinen Sauerstoff mehr abzubekommen. Die richtige Dosis macht also wie immer das Gift. Zu wenig Sauerstoff ist definitiv schlecht für Deinen Organismus, genauso verhält es sich mit zu wenig UV-Licht.

Musst Du deshalb Angst vor natürlichem Sonnenlicht haben? In meinen Augen nicht. Gerade jetzt, wo die ersten kräftigen Sonnenstrahlen uns wieder beglücken. Das ideale Licht ist für uns und unsere Augen das Sonnenlicht. Spüre in Dich hinein. Tut Dir das Sonnenlicht gut? Es hat die optimale Zusammensetzung aller Farbbereiche. Sowohl der Rotanteil wie auch der Blauanteil sind enthalten und alle Farben haben ungefähr die gleiche Intensität im Spektrum. Anders als beispielsweise die kaltweisse LED, die einen erhöhten Blauanteil und einen zu geringen Rotanteil enthält. Auch den UV-Licht-Anteil im natürlichen Sonnenlicht brauchen wir und unsere Augen.

Hast du schon mal versucht, Pflanzen auf dem Fensterbrett in Deiner Küche zu ziehen? Sie wachsen nur mit UV-Licht gut. So brauchen wir Menschen mindestens 2 Stunden am Tag UV-Licht. Die verschiedenen künstlichen Lichtquellen haben alle einen entscheidenden Nachteil. Sie bilden nicht das ganze vom Menschen sichtbare Farbspektrum ab.

Ich würde daher eher die These aufstellen: künstliches Licht ist gefährlich!

Das Sonnenlicht ist extrem wichtig für Dich. Es beinhaltet das ganze Lichtspektrum ungefähr zu gleichen Anteilen. Morgens enthält es etwas mehr blau, abends etwas mehr rot. Das führt dazu, dass Du morgens gut wach wirst und abends gut einschlafen kannst. Ein weiterer Pluspunkt Dir die Sonnenbrille abzugewöhnen.

Körper reagiert nicht mehr auf starke Sonneneinstrahlung

Plötzlich hatte mein Sohn als Erwachsener einen Sonnenbrand. Sehr seltsam, er hatte als Kind nie Probleme damit. Ein kurzes Gespräch machte mich wach. Er verwendete seit ein paar Monaten eine Sonnenbrille – weil es cool war. Weitere Recherchen unterstützen meinen Verdacht: Der Körper kann die höhere Sonneneinstrahlung nicht wahrnehmen und schützt die Haut nicht mit mehr Melanin. Damit verbrennt die Haut schneller. Eine Sonnenbrille kann also dazu beitragen, dass du öfters Sonnenbrand bekommst, bzw. dass Du Deine Haut mehr vor der Sonne schützen musst. Beobachte doch mal ob auch Deine Haut davon profitiert, wenn Du Dir die Sonnenbrille wieder abgewöhnst.

Irismuskel muss sich durch die Sonnenbrille nicht mehr bewegen

Wir haben eine Regulation der Lichtintensität schon „eingebaut“ und immer dabei. Dein Irismuskel ist in der Lage, die Pupille zu verkleinern oder zu vergrößern und damit ganz von alleine auf verschiedene Lichtverhältnisse einzustellen. Wenn Dein Irismuskel wieder optimal arbeitet, siehst Du auch nachts besser. Dann kann die Pupille sehr groß werden, sodass mehr Licht auf die Netzhaut fällt. Auch die Netzhautempfindlichkeit wird von der Größe Deiner Pupillen gesteuert. Bei viel Licht wird die Pupille klein und eng. Wie eine Blende reguliert die Pupille das einfallende Licht und verhindert somit eine Lichtüberdosis. Diesen inneren Ringmuskel kannst Du durch die Übung Sonnenbaden wieder aktivieren. Die Anleitung findest Du weiter unten.

Die innere Sonnenbrille in der Makula

Der gelbe Fleck auf der Netzhaut ist von Natur aus mit Antioxidatien ausgestattet. Ultraviolettes Licht wird von den Augen zu einem kleinen Teil benötigt, der Rest wird ausgefiltert. Die Augenlinse im menschlichen Auge absorbiert die benötigte Ultraviolett-Strahlung. Da UV-Strahlung natürlicherweise immer auch zur Entstehung freier Radikale beiträgt, hat das Auge hier vorgesorgt und ist zum Schutz der Netzhaut naturgemäss mit reichlich Antioxidantien ausgestattet. Diese sind quasi unsere innere Sonnenbrille. Sie können die entstehenden Radikale neutralisieren, noch bevor sie Schäden anrichten. Die Menge dieser Antioxidantien kannst Du über Deine Ernährung beeinflussen. Denn je mehr Antioxidantien Deine Ernährung liefert, umso mehr Antioxidantien können auch ins Auge gelangen. Wichtige Augen-Vitalstoffe sind neben Biotin und Vitamin C die bekannten Carotinoide aus Obst und Gemüse.

Mehr zur Nahrung für die Augen lies gerne in diesem Artikel: https://augenschule-gelman.de/nahrung-fuer-die-augen/

Augen sind das Lichtempfangsorgan

Wir sehen nicht mit den Augen sondern mit dem Gehirn. Die Sehzellen auf der Netzhaut in Deinen Augen empfangen das Licht, sobald Du Deine Augen öffnest. Diese Sehzellen möchten gerne alle Farben und das ganze Spektrum des natürlichen Sonnenlichts sehen. Sie schicken dann die jeweiligen Informationen zur Sehrinde im Hinterkopf. Dort entsteht das eigentliche Bild.

Kennst Du den Unterschied zwischen Lesen am Smartphone und Lesen eines Buches? Die Buchseite reflektiert das Sonnenlicht in Dein Auge, es ist also indirektes Licht. Dagegen strahlt das Licht aus dem Smartphone direkt in Dein Auge. So als ob Du Dir die ganze Zeit mit einer Taschenlampe ins Auge leuchtest. Ich empfehle zur Entlastung Deiner Augen das Lesen eines Buches oder ausgedruckter Blattes im Freien bei natürlichem Sonnenlicht.

Am Smartphone oder am Bildschirm benutze entsprechende Filter der Software um den Blauanteil zu reduzieren. Auch hier gibt es schon viele Lösungen. Dieser hohe Blauanteil schädigt nachweislich die Makula Deiner Augen.

Auch invertiertes Lesen hilft Deinen Augen, mehr dazu in diesem Artikel: https://augenschule-gelman.de/invertiertes-lesen/

Wir brauchen das Sonnenlicht nicht nur fürs Sehen

Das Sonnenlicht brauchen Deine Augen nicht nur um gut zu sehen, sondern ein Teil wird auch in die Bereiche des Gehirns abgezweigt, die für die Hormonbildung zuständig sind. Daher ist es gerade auch bei Kindern für eine gute Entwicklung wichtig KEINE Sonnenbrillen zu benutzen. Besser ist ein Hut oder eine Kappe gegen direkte Sonneneinstrahlung ins Auge. Du solltest Dich mindestens 2 Stunden am Tag draußen im natürlichen Sonnenlicht aufhalten, natürlich auch im Schatten. Das verhindert übrigens Kurzsichtigkeit und hält den Augapfel rund. Ein weiterer Pluspunkt für das Sonnenbrille abgewöhnen.

Das menschliche Hormonsystem braucht Sonnenlicht

Die Sonnenbrille filtert wichtiges Licht aus. Fakt ist, Du brauchst alle Farben. Diese gibt Dir, in einem ausgewogenen Anteil, nur das Spektrum des natürlichen Sonnenlichts. Morgens hat die Sonne mehr Blauanteil, diese aktiviert die Bildung von Serotonin, Dopamin und Cortisol. Das brauchst Du, um wach und aktiv zu sein. Abends hat die Sonne einen höheren Rotanteil, dieser aktiviert die Bildung von Melatonin. Das brauchst Du, um gut und erholt schlafen zu können. Das Sonnenlicht steuert also Deinen Schlaf-Wach-Rhythmus. Auch Deine Sehzellen auf der Netzhaut mit den Mitochondrien brauchen das ganze Spektrum des Sonnenlichts, gerade den roten Anteil.

Sonnenlicht nötig für Bildung von Vitamin D

Gehe als Erwachsener mindestens 30 min pro Tag raus. Idealerweise zwischen 10:39 Uhr und 14:39 Uhr. Das entspricht 2 h vor bis 2 h nach dem Sonnenhöchststand um 12 Uhr wahrer Ortszeit (12:39 Uhr) in Darmstadt am 08.02.2025.

Warum? Dann produziert Dein Körper durch das UV-Licht auch Vitamin D. Im Winter umso wichtiger. Also die Sonnenbrille abgewöhnen kann auch hier einen positiven Effekt erzielen.

Die Hintergründe kannst Du in diesem Blogartikel zur wahren Ortszeit nachlesen: https://augenschule-gelman.de/wahre-ortszeit-und-vitamin-d/

Wir erhellen die Nacht und verdunkeln den Tag

Wenn ich im Moment das Haus verlasse, bin ich oft erstaunt, wie hell es draußen ist. Drinnen habe ich oft schon das Licht an. Obwohl es draußen noch wunderbar hell ist. Wir erhellen die Nacht und verdunkeln den Tag. Was heißt das? Drinnen machst Du vielleicht Licht an und draußen benutzt Du eine Sonnenbrille. Dabei ist gerade jetzt das Sonnenlicht so wichtig und nährend. Es enthält alle Farben. Durch das Sonnenlicht in den Augen kann der Körper Dopamin produzieren. Das wiederum hält den Augapfel rund. Eine gute Prophylaxe gegen Kurzsichtigkeit. Auch gegen Winter-Depri tut die Wintersonne so gut!

Nutzt Du schon die Wintersonne? Vielleicht kannst Du draußen eine etwas ausgedehntere Mittagspause verbringen. Dafür am Abend, wenn es eh schon früh dunkel wird, länger arbeiten.

Ein Wort zu künstlichem Licht

Bis zur Entdeckung des Feuers und Herstellung von Kerzen und Fackeln hat der Mensch wie alle Lebewesen im Rythmus des Wechsels der natürlichen Beleuchtung durch die Sonne und der Dunkelheit bei Nacht gelebt. Durch die künstlichen Lichtquellen und die nun mögliche Nutzung der dunklen Abendstunden waren die Menschen mehr dem rötlichen Spektrum, das dem Sonnenuntergang entspricht, ausgesetzt. Mit Erfindung der LED-Lampe ist jetzt der Anteil des blauen Lichts sehr viel größer.

Wenn Du nur Äpfel isst und davon krank wirst, ist nicht der Apfel daran schuld, sondern das Fehlen von anderen wichtigen Inhaltsstoffen in Deiner Ernährung. Genauso verhält es sich mit dem Blauanteil in den heutigen Lichtquellen. Nicht der Blauanteil an sich ist schädlich, sondern das zuviel davon. Und das Fehlen des roten Anteils am Licht. Dieses ist in heutigen LED-Lichtquellen kaum mehr vorhanden. Es geht also um den ausgleichenden Rotanteil. Verschiedene Teile des Farbspektrums beeinflussen verschiedene Teile der menschlichen Zellen. Ein Fehlen bestimmter Spektrumsanteile lässt die dazugehörigen Zellen unterdurchschnittlich arbeiten oder ihre Arbeit ganz einstellen.

Die verschiedenen künstlichen Lichtquellen haben alle einen entscheidenden Nachteil. Sie bilden nicht das ganze vom Menschen sichtbare Farbspektrum ab. Daher ist es wichtig, dass Du Dich mindestens 2 Stunden am Tag draußen aufhälst und genug Tageslicht abbekommst. Das funktioniert nur ohne Sonnenbrille oder sonstige Filter in Brillengläsern.

Blendempfindlichkeit und schlechte Nachtsicht

Als ich mir vor vielen Wintern die Sonnenbrille abgewöhnt habe, war mir nicht klar wie sehr auch meine Nachtsicht davon profitiert. Wenn Du Dich immer in der gleichen Lichtintensität bewegst, also im Haus Licht anmachst und draußen sofort eine Sonnenbrille aufsetzt, muss Dein Irismuskeln nichts mehr tun und wird unbeweglich. Die Folge ist, Du bist schnell geblendet und siehst in dämmrigem Licht schlechter. Der Vorteil eines vitalen Irismuskels: Du siehst damit auch nachts in der schummrigen Kneipe besser und brauchst draußen keine Sonnenbrille mehr!

Baby- und Kindersonnenbrillen – ja oder nein?

Für mich lautet die Antwort ganz klar – NEIN.

Es tut mir immer wieder weh, wenn ich schon Babys mit Sonnenbrille sehe und die Kinderwagen so verhängt werden, dass kein Sonnenlicht an das Baby gelangen kann. Schatten ja, aber nicht kompletter Schutz. Denn wir Menschen brauchen Sonnenlicht für viele Funktionen des Körpers. Den Eltern mache ich da auch keinen Vorwurf. Viele wissen einfach nicht, was sie tun und es wird überall suggeriert, dass sie damit ihre Kinder schützen.

Das menschliche Auge ist bei Geburt noch nicht fertig entwickelt. Dieser Prozess dauert bis wir ca. 7-8 Jahre alt sind. Das ist ziemlich genial. Die Natur hat uns sehr flexibel vorgesehen. Wir sind super anpassungfähig an unsere Umgebung. Zum Wachstum und Entwicklung des Organismus braucht ein Kind das Sonnenlicht. Dies gelangt nicht nur über die Haut sondern zum größten Teil über die Augen in den Körper. Ein Teil wird für den Sehvorgang benötigt, ein Teil wird abgezweigt und fliesst in die Hirnareale, die unter anderem den Hormonhaushalt und damit auch das Wachstum steuern. Es ist also super wichtig, dass wir natürliches Sonnenlicht abbekommen.

Eine Pflanze im Garten packst Du auch nicht in schwarze Folie ein und erwartest, dass sie wächst. Das ist jedem klar, dass dies nicht funktioniert. Auch mit künstlichem Licht wächst eine Pflanze nicht, sie braucht Sonnenlicht. So ungefähr kannst Du es Dir vorstellen, wenn Dein Kind häufig eine Sonnenbrille trägt. Sie mag ja cool aussehen und ist eben seit den 1960er Jahren ein Modeaccessoire, gesund ist sie jedenfalls nicht. Sonnenhüte und Schildkappen haben keine Nebenwirkungen! Mit langsamen Sonnenbaden kannst Du Deinem Kind die Sonnenbrille wieder abgewöhnen.

In meinem Youtube-Video erfährst Du, ob Sonnenbrillen gesund sind und ob Kinder Sonnenbrillen brauchen.

https://www.youtube.com/watch?v=gDLIwitronc

Sonnenbrille bei grauem Star?

Immer wieder höre ich die Aussage: „Aber mein Augenarzt hat gesagt, bei grauem Star muss ich unbedingt eine Sonnenbrille benutzen!“ Leider beruht diese Empfehlung auf einer Studie, die untersuchte, warum die Menschen am Äquator prozentual öfter an grauem Star erkranken. Die Vermutung war die höhere UV-Belastung. Mittlerweile haben neuere Studien dies allerdings widerlegt. Die höhere Armut in Ländern rund um den Äquator und damit eine mangelhafte Ernährung trägt maßgeblich zur Entwicklung von grauem Star bei.

Sonnenbaden kann gerade auch bei anfänglichem grauen Star helfen. Schon Dr. William H. Bates empfahl das Sonnenbaden bei grauem Star.

Die Lichtbehandlung hat bei vielen Arten des Grauen Stars so oft geholfen, dass die Anwendung des Lichts in allen Fällen dringend empfohlen wird. Dr. William H. Bates

Wann solltest Du trotzdem eine Sonnenbrille benutzen?

Schon die Römer nutzten farbiges Glas als Blendschutz. Die Eskimos schnitten Schlitze in Tierknochen und verhinderten schneeblind zu werden. In extremen Lichtverhältnissen solltest Du eine Sonnenbrille benutzen. Vom Sandstrand, auf dem Wasser und in hohen Höhen im Schnee wird das Licht stärker reflektiert. Da macht eine Sonnenbrille Sinn. Doch bitte nicht im Supermarkt 😉

Sonnenbaden und Palmieren

Dazu empfehle ich Dir die Übung Sonnenbaden

Du suchst Dir einen schönen Platz in der Sonne und stellst Dich mit geschlossenen Augen so hin, dass auf Dein Gesicht die Sonne scheint. Nun bewegst Du den Kopf von rechts nach links und von links nach rechts. Genieße die Sonnenstrahlen und das Gefühl dabei. Dann nickst Du – von oben nach unten, von unten nach oben. Danach malst Du mit Deiner Nasenspitze eine Spirale um die Sonne mit größer und dann wieder kleiner werdenden Kreisen. Dann drehst Du Dich um, sodass Du die Sonne im Rücken hast und gönnst Deinen Augen Dunkelheit. Du palmierst genauso lange wie Du sonnengebadet hast.

Sylvia palmiert mit einer Palmierstütze und sitzt vor einem sonnigen Blätterdach

Wie kannst Du Dir jetzt die Sonnenbrille abgewöhnen?

Der Spätwinter oder Frühling ist die ideale Jahreszeit zum Sonnenbrille abgewöhnen. Vielleicht hast Du das Gefühl, Du musst Dich vor der Februar- oder Märzsonne schützen. Fang hier bei uns in Mitteleuropa gar nicht erst wieder an, eine Sonnenbrille aufzusetzen. Stattdessen gewöhne Deine Augen wieder an verschiedene Lichtverhältnisse.

Hier kannst Du nachlesen, wie ich auch ohne Sonnenbrille und optischer Brille den Sommerurlaub genieße: https://sehadler.de/ohne-brille-21-tage-unterwegs/

Wir Menschen sind dafür gemacht, mindestens 2 Stunden am Tag an der frischen Luft und am Tageslicht zu sein. In Asien konnte dadurch, dass Kinder in der Pause wieder auf den Schulhof mussten, die Kurzsichtigkeit bei Kindern drastisch reduziert werden. Das Tageslicht hält nämlich den Augapfel rund! Direkte Einstrahlung ins Auge braucht es dazu nicht. Das Sonnenlicht wirkt indirekt im Schatten und mit einer Kappe oder Hut als Verschattung fürs Auge genauso gut.

Sonnenbrillen haben zwei negative Seiteneffekte: Sie verhindern, dass das gesamte Lichtspektrum des Sonnenlichts in Deine Augen kommt und der Irismuskel, der Deine Pupille verkleinert und vergrößert, muss kaum mehr arbeiten und wird unflexibel.

Immer eine Sonnenbrille zu tragen, kann also Deine Nachtsicht verschlechtern und tagsüber zu starken Blendungen führen.

Also gehe raus und genieße die Sonne ohne Sonnenbrille oder sonstige Filter in Brillengläsern und gewöhne Dir die Sonnenbrille wieder ab.

Quellen:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/koerper/augen/sonnenbrille-schaedlich

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